Brüderkrankenhaus St. Josef, Paderborn – Neubau Pflegeschule

In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro NRH aus Koblenz ist ein wichtiger und zukunftsweisender Grundstein gelegt worden. Da das Interesse an einer Ausbildung in Pflege- und Gesundheitsberufen stetig wuchs und die ehemaligen Räumlichkeiten auf dem Grundstück des Brüderkrankenhauses Paderborn begrenzt waren, wurden nun im Paderborner Westen, auf knapp 3.000 m2 Platz für bis zu 500 Schülerinnen und Schüler geschaffen.

Ein kompakter dreigeschossiger Baukörper mit klarem Konstruktionsraster führt zu einer einfachen und übersichtlichen Orientierung innerhalb des Gebäudes. Im Erdgeschoss befindet sich der „Lehrertrakt“ mit Empfang, Schulleitung und Stellvertretung, sowie das großzügige Lehrerzimmer. Um den Schülerinnen und Schülern eine möglichst praxisnahe Ausbildung gewährleisten zu können, wurden „Skill-Labs“ geplant. Hierbei handelt es sich um zwei Simulationsräume, welche aus einem Schaltraum gesteuert werden. Ab dem 1. Obergeschoss beginnt der Schülerbereich mit insgesamt 10 neuen Klassenräumen und genügend Fläche für Gruppenarbeiten.

Das Herzstück des Entwurfs bilden die Lerninseln innerhalb der Flure. Ziel des Konzeptes ist, dass jede Fläche flexibel genutzt wird. Nischen bilden „Idea Walls“ aus, die Bibliothek und die Gruppenräume (Teeküche) wurden transparent gestaltet, sodass man diese nach Bedarf öffnen oder schließen kann.
Aufgrund der nicht weit entfernt liegenden Paderborner Straße und dem damit verbundenem erhöhten Schallschutz, wurde bei der Fassade ein heller Klinkerstein gewählt und die Fenster aus Aluminium mit einer 3-fach Verglasung gefertigt.

Ort

Paderborn

Bauherr

Brüderkrankenhaus St. Josef
Träger Barmherzige Brüder Trier gGmbH

Fertigstellung

2023

Zusammenarbeit

Architekten Naujack Rind Hof GmbH, LP 1-4

Fotos

Jörg Hempel

Neubau der Grundschule in Wissingen

Städtebauliche Qualität

Die ehemalige Grundschule liegt ebenso wie die bestehende Sporthalle in einer weitläufigen Grünfläche mit nördlich angrenzenden Sportplätzen. Durch den Rückbau des Kirchengebäudes im südwestlichen Bereich des Grundstücks entsteht eine neue Freifläche, in die sich der Neubau der 1-2 geschossigen Grundschule einbettet.
Das entstehende Gebäude gliedert die Freifläche durch die Ausbildung trapezförmiger Bauteile neu und nimmt somit die unterschiedlichen Winkel, die sich aus der Straßenführung und der Stellung der Bestandsgebäude ergeben, auf.
Der Sporthallenneubau im erweiterten Betrachtungsraum wird nördlich an den Verbindungsweg geplant, um so Synergien zur Bestandshalle und dem Sportplatz zu ermöglichen.

Äußere Erschließung

Das Schulgelände ist klar gegliedert: es wird vom Niemandsweg aus westlicher Richtung erschlossen und mit Lehrerparkplätzen, einer Kiss+Ride-Zone und Fahrradstellplätzen ausgestattet. Ein geräumiger Vorplatz mit Baumbeet und organisch geformtem Sitzbereich führt die Besucher zum Schulgebäude.
Der Zugang zum Foyer als gemeinsame Mitte sowie die Außenbereiche der Mensa liegen am Vorplatz und schaffen damit eine klare Adressbildung.
Der nördlich des Schulneubaus gelegene, leicht zu beaufsichtigende Pausenhof wird durch geschwungene Wege gegliedert, welche die Sporthallen, die Sportplätze, die alte Grundschule und die Bushaltestelle miteinander verbinden.
Die Anlieferung des Schulneubaus sowie die Müllentsorgung erfolgen über den Vorplatz parallel zur Mindener Straße.

Funktionelle Qualität

Durch die Aufteilung des Gebäudes in einzelne, sich trapezförmig öffnende Flügel wird die Baumasse feiner gegliedert. Die Orientierung im Inneren wird erleichtert durch jeweils zugeordnete offene Mittelbereiche, die flexibel nutzbar sind und so eine lebendige Lernatmosphäre bilden.
Der lebendige, zentrale Marktplatz mit großzügiger Treppenanlage inklusive Luftraum, lässt sich flexibel mit dem Mensa- und Aulabereich samt Bühne und Außenterrasse sowie dem Musikraum zusammenschalten. Dieser Bereich ist auch für externe Nutzungen geeignet. Die Fachklassen, der Ganztagsbereich und das Cluster mit den Jahrgängen 1 und 2 schließen sich an.
Im Obergeschoss befindet sich in zentraler Lage die Bibliothek. Die Verwaltung mit Wartezone ist gut auffindbar, ebenso wie das Cluster der Jahrgänge 3 und 4 als wiederkehrender Baustein.
Die Erweiterung eines 3. Zuges als 2. BA ist so konzipiert, dass er störungsfrei über zwei Geschosse an das bestehende Clusterhaus andockt.
Eine barrierefreie Erschließung im gesamten Gebäude ist sichergestellt.

Qualität des Freiraumes

Der freiraumplanerische Entwurf verfolgt den ganzheitlichen Konzeptansatz eines Schulparks. Das Schulgelände soll nicht nur von den Schülern, sondern auch von der Dorfgemeinschaft als Treffpunkt und Veranstaltungsort genutzt werden, um den angestrebten Mehrwert für den gesamten Ort zu schaffen.
Im Zentrum des Schulhofes gibt es drei hintereinander liegende Spielbereiche zum Klettern, Spielen und Balancieren. Das Zentrum des Außengeländes bildet ein als Hain gestalteter Hügel für Spiel- und Naturerlebnissen. Zusätzliche Spiel- und Beschäftigungsangebote entlang des Weges nach Norden angeordnet. Auf den offenen Wiesenflächen sind Versickerungsmulden angelegt.
Insgesamt umfasst der Entwurf bestehende und neue Einrichtungen, die das Konzept einer umweltorientierten Bildungseinrichtung, eines Parks für alle Altersgruppen und eines vielseitigen Sportzentrums in einer neu gestalteten Umgebung ergänzen.

Ort

Wissingen

Bauherr

Gemeinde Bissendorf

Entwurf

2023

Auszeichnung

2. Preis

Neuordnung und Erweiterung Steinhagener Gymnasium

Leitidee
Die Weiterentwicklung der vorhandenen Strahlen des bestehenden, architektonischen Sternes. Stärkung der städtebaulichen Ausprägung mit dem Prinzip der konzentrischen Elemente, die sich auf den Mittelpunkt der Schule zu bewegen und so eine Einheit bilden.

Städtebauliche Qualität

Das bestehende Gymnasium liegt mit einer Zweifachsporthalle inmitten von Feldern und Wiesen und besitzt eine auffällige Sternform. Da die bestehende Architektur in sich geschlossen und sehr gelungen ist, ist als Weiterentwicklung kein direkter Anbau an den Bestand vorgesehen. Um die Verbindung zwischen Bestand und Neubau dennoch zu stärken, werden in diesem Entwurf zwei zweigeschossige Baukörper entwickelt, die den Haupteingang betonen. Die Anfahrt erfolgt von Norden über die Straße am Cronsbach mittels verschiedener Verkehrsmittel. Parkplätze und Fahrradstellplätze sind innerhalb des Grundstückes dezentral angeordnet.

Architektonische Qualität

Neuordnung des Bestandes
Die Neuordnung des Gymnasiums zielt vor Allem auf die akustische Trennung von Musik- und Unterrichtsbereichen ab. Die Kubatur bleibt erhalten und lediglich innere Strukturen werden minimal verändert. Bauteil A behält weiterhin das prägende Foyer. Auch Bauteil B wird in seiner Nutzung nicht verändert und beherbergt die Verwaltung. Jahrgangsstufe 5 und 6, als Cluster ausgebildet, sind in Bauteil C Süd und Ost untergebracht, wohingegen die Jahrgänge 8-11 ihre neue Heimat in den beiden oberen Ringen erhalten. Die MINT-Klassen werden erdgeschossig im Ring erweitert und die dort ehemals angesiedelten Räume „Aquarium und Bühne“ erhalten ihre Zuordnung im neuen Kulturhaus.

Oberstufenhaus

Im Zuge der Neuordnung erhalten die Jahrgänge 12+13 ihr eigenes Oberstufenhaus. Dieses ankert im Bereich des Regenrückhaltebeckens und nähert sich dem Haupteingang so weit wie möglich, um die Wege kurz zu halten. Durch zwei Zugänge lässt sich das Haus der Länge nach durchlaufen. Das führt zu kurzen Wegen, die einerseits an das Atrium des Bestandes und andererseits an den Weg zur Bushaltestelle angebunden sind. Alle Kursräume sind rund um Kommunikationsflächen auf die beiden Geschosse verteilt. Im Erdgeschoss ergibt sich für das Lernstudio eine zusätzliche Aufenthaltsqualität über einen vorgelagerten Holzsteg Richtung Wasser. Im Obergeschoss wird dies durch eine Dachterrasse erzielt, die den SchülerInnen als weitere Kommunikationszone zum Chillen und Lernen im Freien dient.

Kulturhaus
In einer ähnlichen Typologie wird das Kulturhaus näher an die Straße Am Cronsbach verortet und ist der Bestandssporthalle vorgelagert. Dadurch entsteht für das Kulturhaus eine eindeutige, gut auffindbare Adresse für Externe. Intern liegt der Zugang zum Mittelpunkt der Bestandsschule ausgerichtet. Das Kulturhaus bündelt im Erdgeschoss alle Nutzungen rund um die Musik samt Nebenräumen. Der multifunktionale Bereich mit dem großen Musik- und Theatersaal, dem eine Bühne zugeschaltet werden kann, ebenso wie die Proberäume, werden über einen großzügigen Eingangsbereich mit Luftraum erreicht und von den sonstigen Nutzungen abtrennbar organisiert. Eine Eventzone für Schulveranstaltungen wie Feste, Einschulungen und Schülerkonzerte entsteht, die über eine Terrassenfläche mit dem Außenraum verbunden ist. Im Obergeschoss befinden sich die Fachräume für Kunst, mit der Besonderheit, dass sich dort oberhalb des Musik- und Theatersaals (lichte Raumhöhe 4,0m), die Möglichkeit für eine großzügige Dachterrasse mit Kreativbereich im Freien ergibt.

Freiraumkonzept

Das Freiraumkonzept nutzt vorhandene Strukturen und passt sie dem zeitgemäßen Bedarf an. Es schafft ein einheitliches Gesamtkonzept, indem es zwei Hauptgestaltungsprinzipien verwendet: das konzetrische Prinzip für verschiedene Nutzungsprogramme und das lineare Prinzip zur Verbindung mit der Umgebung. Die Freianlagen werden ökologisch nachhaltig gestaltet, mit Entwässerungsmaßnahmen bei Starkregen und klimaresistenten Pflanzen. Stellplätze sind umweltfreundlich gestaltet. Die Planung orientiert sich an vorhandenen Strukturen und nutzt vorhandene Tragschichten.

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Fotos des Modells: © dhp-Bielefeld, Wettbewerbs- und Vergabemanagement

Ort

Steinhagen

Bauherr

Gemeinde Steinhagen

Landschaftplanung

RB+P Landschaftsarchitektur Bauermann Otto Ludwigs

Entwurf

2023

Auszeichnung

2. Preis

Grünes Viertel Stephansstift, Hannover

Das menschliche Quartier, gemeinsam, sozial und nachhaltig in die Zukunft.

Städtebauliche Qualität

Die Positionierung und Kubatur der beiden neuen Gebäude für Mensa und Sporthalle sind städtebaulich vorgegeben und fügen sich in das Gesamtquartier ein.
Der Neubau, in dem sich die Sporthalle befindet, wird von der Kirchröderstraße zu Fuß und mit dem Fahrrad angebunden. Er bildet eine eindeutige Adresse durch den sich öffnenden Retail Bereich mit stiftseigenem Café und Außensitzplätzen und leitet in den Quartiersplatz über. Dieser Platz ist multifunktional bespielbar, er dient als Bühne, empfängt, lädt zum Aufenthalt ein und erzeugt ein offenes Miteinander.
Der zweite Neubau, der u.a. die Mensa beinhaltet, liegt an der neu zu entwickelnden verkehrsberuhigten Quartiersstraße, an der sich auch der Haupteingang orientiert. Durch die unmittelbare Öffnung des Speisesaales der Mensa zum Quartiersplatz ist das Verweilen unter Bäumen vorprogrammiert und erweitert für alle Nutzer das Angebot für den Aufenthalt.

Architektonische und funktionale Qualität

Tagesförderstätte mit Sporthalle

Der Haupteingang der Tagesförderstätte mit Sporthalle liegt gut auffindbar an der Kirchröder Straße. Zur Belebung der Außenwirkung des Quartiers öffnet sich die Fassade über Eck und gibt den Blick auf das stiftseigene Café frei.
Um eine Drittverwendung des Neubaus konsequent zu gewährleisten, werden eine Haupt – und zwei Nebenerschließungskerne samt Aufzug vorgeschlagen, die jeweils eine eigene Hausnummer erhalten.
Im 1. + 2. Obergeschoss befindet sich die Tagesförderstätte, sie erhält in beiden Geschossen einen direkten Zugang ins Freie, auf eine Dachterrasse. So entsteht ein geschütztes Grünflächenareal, das den schwerst- bzw. mehrfachbehinderten Menschen ein Außengelände zur freien Entfaltung bietet.
Um auf eine Verteilung über zwei Geschosse und damit verbundenen Nutzungseinschränkungen zu verzichten, befinden sich sowohl die Wohnungen der Jugendhilfe, der Studenten, als auch der Obdachlosen jeweils auf einem Geschoss.
Weitere Flächen (ca. 170m2) des 2. Obergeschosses werden als Büroflächen genutzt. Auch im 3.Obergeschoss entstehen Büro- und Schulungsräume von knapp 490,0 m2 zur stiftseigenen Nutzung.

Mensa

Um dem neuen, nördlichen Baukörper einen offenen Charakter zu geben und ein Quartier auf Augenhöhe zu schaffen, wurde die Mensa mit Vollküche über zwei Geschosse konzipiert, ansonsten hätten die geschlossenen Fassaden der Vollküche den Charakter des Gebäudes geprägt. So verbleibt genügend Fläche, um die gesamte Förderschule im Erdgeschoss zu platzieren, mit dem gewünschten Bezug zu den Außenanlagen.
Ein wichtiges, belebendes Element für das grüne Viertel ist die konsequente Öffnung des Speiseraumes der Mensa zum Herzen des Quartiers, dem zentralen Platz.
Im 1.bis 3. Obergeschoss ergänzen studentische Wohngruppen, das Diakonie Kolleg sowie separat vermietbare Büroeinheiten das Gebäude. Eine barrierefreie Erschließung ist überall sichergestellt.

Ökologische Qualität/Nachhaltigkeit

Ziel ist die Errichtung eines energieeffizienten Gebäudes mit KfW 40 Standard, in einem wirtschaftlichen Rahmen. Um eine möglichst nachhaltige Bauweise zu generieren, wird eine zweischalige Konstruktion aus Vollklinker gewählt.
Zur Wärmebereitstellung sind Wärmepumpen vorgesehen. Diese können entweder als Luft-/Wasserwärmepumpe oder als Sole-/Wasserwärmepumpe mit Nutzung von Geothermie ausgeführt werden.
Mindestens 50% der Dachflächen werden mit Photovoltaik- Elementen belegt, um mehr als ausreichend Strom für die Gebäude zu erzeugen.
Die Grundlüftung ist über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sichergestellt. Für die Klassen- und Gruppenräume wird ein hybrides Lüftungssystem vorgesehen, das eine mechanische Zu- und Abluft mit Wärmerückgewinnung mit der natürlichen Lüftung über Fenster kombiniert.
Zur Fassadenbegrünung wird eine bodengebundene Begrünungstechnik im Bereich der Giebel geplant. Rank-Systeme für Pflanzen, die einen leitbaren Bewuchs aufzeigen und eine Kletterhilfe oder ein Spalier benötigen, werden präferiert, um die Klettercharakteristika der Pflanzen steuern zu können.

Qualität des Freiraumes

Im grünen Viertel Stephanstift wird der Mobilitätswende enorm Gewicht beigemessen. Das Ziel ist die Entwicklung eines autoarmen Quartiers. Auf dem Baufeld 4 sind vier Carsharing Stellplätze im Bereich der Kirchröder Straße vorgesehen. Fahrradständer sind nutzerfreundlich dezentral an den jeweiligen Zugängen angeordnet
Die Freianlagen binden die einzelnen Gebäudestrukturen des Quartiers zusammen – dabei werden Wegestrukturen so angelegt, dass keine „Rückseiten“ entstehen. Der Quartiersplatz bietet neben Aufenthaltsflächen für die Nutzer auch die Möglichkeit, die bestehenden Bäume in die Gestaltung zu integrieren.
Die Anbindungen und die Vernetzung mit dem Quartier stellt die grundlegende Gestaltungsidee der Freianlagenkonzeption dar.

 

 

Ort

Hannover

Bauherr

Grünes Viertel Stephansstift GmbH & Co. KG

Entwurf

2022

Auszeichnung

3. Preis

Visualisierung

bhp Architekten

Neubau Städtisches Stiftgymnasium, Xanten

Städtebauliche Qualität

Der Schulneubau, der über den Mensavorplatz mit Bäckerei und Außensitzplätzen von der Poststraße aus erschlossen wird, leitet in den Vorplatz der Schule über. Dieser Platz ist multifunktional bespielbar, er dient als Quartiersplatz, als Pausenfläche, empfängt SchülerInnen, Eltern und Schulpersonal, lädt zum Aufenthalt ein und erzeugt ein offenes Ambiente. Die Sporthalle definiert, neben der neuen Quartiersbebauung und dem Schulneubau die Platzkante. Durch die Möglichkeit über eine Sitzstufen-Treppenanlage die begrünte Dachfläche zu erreichen, wird das Angebot für den Aufenthalt, vor allem der Oberstufenschüler, erweitert.
Der Haupteingang wird von der Poststraße erschlossen, er ist zum neuen Stadtquartier nach Süd-Osten orientiert, so dass der vorgelagerte Platz mit den integrierten Pausenmöglichkeiten für die Oberstufe als verbindendes Element von Schule und Stadtteil gewonnen wird. Die Zugänge zum Schulfoyer und der Sporthalle liegen am Vorplatz und schaffen damit eine klare Adressbildung.

Architektonische Qualität

Um eine möglichst wirtschaftliche und nachhaltige Bauweise zu generieren, wird eine Holz-Hybrid-Konstruktion gewählt. Die Fassadenhülle besteht aus vorgefertigten Elementen in Holzbauweise. Die lebendige Nutzung der Gebäude wird durch die großzügigen Verglasungen nach außen erlebbar und rückt die Schule in den Mittelpunkt des Quartiers.
Die „Fachbereichs-Häuser“ bilden auf jeder Ebene eigene Custer mit klar definierten Zugängen und Adressen im Gesamtgefüge der Schule, dies dient der Identifikation und schafft eine „Heimat“. Die einzelnen Cluster sind über einen Innenhof natürlich belichtet. Durch Fluraufweitungen und Nischen werden Rückzugsbereiche geschaffen. Durch die Aufteilung des Gebäudes in einzelne Baukörper wird die abwechslungsreich gefaltete Baumasse wohltuend gegliedert.

Funktionelle Qualität

Jedes Fachbereichscluster ist über kurze Wege mit der jeweiligen Fachbereichsmitte verbunden, in der die Verkehrsflächen durch offene Lernateliers und Ausstellungsflächen flexibel nutzbar sind und so eine lebendige Lernatmosphäre entsteht. Die Terrassen bieten einen nutzbaren, clusterbezogenen Außenraum und ermöglichen Blickbezüge über den Schulhof.
Unbehandeltes Holz gibt den Clustern im Inneren eine angenehm warme und geborgene Atmosphäre. Viele in die Architektur integrierte Einbauten dienen Schülern als Sitzgelegenheiten, Garderoben oder auch als Stauraum.

Qualität des Freiraumes

Durch die gegliederten, sich trapezförmig öffnenden Baukörper entstehen vielfältige, aber gleichzeitig überschaubare Freiräume, die auch eine Trennung nach Funktionsbereichen oder Altersstufen ermöglichen, ohne Zäune oder Barrieren einziehen zu müssen.
Zahlreiche Sitzmöglichkeiten gliedern die Schulaußenflächen und bieten eine Vielzahl von Aufenthaltsmöglichkeiten.
Mit zeitgemäßen Bewegungs- und Spielangeboten wird die Schule ein beliebter Aufenthaltsort. Die durchdachte Gliederung des Geländes schafft Rückzugsräume, auch Erholungsphasen sind so möglich.


Ort

Xanten

Bauherr

Stadt Xanten

Entwurf

2022

Auszeichnung

3. Preis

Visualisierung

bhp Architekten

Entwicklung Schulcampus Gellershagen, Bielefeld

Die Stadt Bielefeld beabsichtigt, auf dem Grundstück der Sekundarschule Gellershagen, neben der baulichen Anpassung des bestehenden Schulgebäudes sowie der bedarfsgerechten baulichen Erweiterung der Sekundarschule, eine neue dreizügige Grundschule sowie eine Dreifachsporthalle für beide Schulen zu errichten.

Gemeinsames Lernen, Respekt und Solidarität

Der neue Schulcampus Gellershagen liegt inmitten eines überwiegend von Wohnnutzung geprägten Umfeldes. Begrenzt wird das Grundstück durch den öffentlichen Grünzug im Osten und die nördlich angrenzenden Sportbereiche, sowie die Straßen Am Brodhagen im Westen und Schelpsheide im Süden, als die ruhigere Wohnstraße. Die Positionierung der kompakten, dreigeschossigen Baukörper war wesentlich für das Konzept zur Schaffung eines zukunftsgerichteten Schulcampus mit einer gemeinsamen, offenen Mitte. Von daher gruppieren sich alle Neubauten um den Campus und orientieren sich mit Ihren Haupteingängen zu diesem. Ein wichtiger Baustein für den Campus ist die 3-geschossige Erweiterung der bestehenden 50er-Jahre-Schule. Diese ist bewußt dem Bestand in Richtung Campus vorgelagert und läßt das Erscheinungsbild des erhaltenswerten und wichtigen Grünzuges – als Verlängerung des Gellershagenparks – sowie des bestehenden Schulbaus gegenüber der Wohnbebauung an der Schlepsheide unverändert weiter wirken. Die dreigeschossige Grundschule im ostwestlichen Teil des Grundstücks, orientiert sich ebenfalls zum Campus, kann jedoch auch über die Schlepsheide erschlossen werden. Das Konzept der einzelnen „Bildungshäuser“ wird erlebbar. Durch die einzelnen „Häuser“ des neuen Schulcampus entsteht eine aufgelockerte Bauweise, die sich hell und freundlich sowie angemessen transparent zeigt.

 

Ort

Bielefeld

Bauherr

Stadt Bielefeld

Entwurf

2022

Visualisierung

bhp Architekten

Neubau Schulzentrum Emmerthal

Gemeinschaft, Respekt, Kooperation

Der neue Schulcampus des Schulzentrums liegt mitten im Kernbereich der Gemeinde Emmerthal, er schafft durch seine Lage und baukörperliche Differenziertheit eine neue Mitte und stärkt damit automatisch Ränder gegenüber der Wohnbebauung, ohne zu massiv zu werden.
Das neue Bildungshauskonzept wird am Standort der Haupt- und Realschule Johann Comenius
umgesetzt, das nördliche Grundstück der Grundschule Kirchohsen wird als Quartierspark mit altem Baumbestand weiter entwickelt, um einer eventuellen späteren Veräußerung des Grundstücks nicht im Wege zu stehen.
Durch die einzelnen „Häuser“ des neuen Schulzentrums entsteht eine aufgelockerte Bauweise, die sich hell und freundlich sowie angemessen transparent zeigt.
Ein großzügiger Vorplatz empfängt Kinder, Eltern und Schulpersonal und erzeugt ein offenes Ambiente, sowie eine einladende Geste und damit eine klare Adressbildung zur Neuen Straße.

 

Schulzentrum Emmerthal Lageplan

Schulzentrum Emmerthal Grundriss

Schulzentrum Emmerthal Ansichten Ost West

Schulzentrum Emmerthal 3D Darstellung

Schulzentrum Emmerthal Schwarzplan und Piktogramme

Ort

Emmerthal

Bauherr

Der Landrat, Landkreis Hameln-Pyrmont
Der Bürgermeister, Gemeinde Emmerthal

Entwurf

2022

Auszeichnung

1. Preis + Beauftragung

Visualisierung

bhp Architekten

Neubau Heinz-Neukäter-Schule, Varel

Aufgabe

Der Landkreis Friesland beabsichtigt den Neubau der Heinz-Neukäter-Schule – einer Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung – inklusive der Errichtung einer Einfeldsporthalle sowie die Neukonzeption der direkt angrenzenden Außensportanlage in Varel.
Der neue Standort für die Heinz-Neukäter-Schule liegt auf einer Sportanlage im südöstlichen Randbereich der Stadt Varel. Hier bietet sich die Möglichkeit, die Sportanlage zu konzipieren, den aktuellen Bedürfnissen anzupassen und so für einen breiten Nutzerkreis attraktiv zu machen.

dhp-Sennstadt, Wettbewerbs- und Vergabemanagement
© dhp-Sennstadt, Wettbewerbs- und Vergabemanagement

Leitidee/Städtebauliche Einbindung

Respekt, Verbindung, Gemeinschaft
Der Neubau der Heinz-Neukäter-Schule für Emotionale und Soziale Entwicklung und Lernen präsentiert sich hell, freundlich und transparent. Er schafft durch seine in einzelne „Häuser“ aufgelockerte Bauweise eine einladende Geste und damit eine klare Adressbildung zur Rodenkirchener Straße. Ein großzügiger Vorplatz empfängt Kinder, Eltern und Schulpersonal und erzeugt ein willkommenes und offenes Ambiente.
Im Vordergrund steht der Respekt vor den Bedürfnissen aller Nutzer, alle lernen unterschiedlich und haben unterschiedliche Anforderungen an den physischen Raum. In flexibel organisierten und vielfältigen Raumsituationen finden die Kinder einen geschützten und sorgsam gestalteten pädagogischen Rahmen.

Ort

Varel

Bauherr

Landkreis Friesland

Entwurf

2021

Auszeichnung

2. Preis + Beauftragung

Gymnasium Humboldtschule, Hannover

Das Gymnasium Humboldtschule in Hannover soll erweitert und saniert werden.

Durch die Wiedereinführung des 13. Schuljahres (G9), die Umsetzung des aktuellen Standardraumprogramms der Landeshauptstadt Hannover und die Schließung einer Schulaußenstelle ergibt sich ein zusätzlicher Raumbedarf. Auch ist der Rückbau des bestehenden Sporthallentraktes mit angegliederten Fachunterrichtsräumen geplant.

Der notwendige Erweiterungsbau ist auf dem südlichen Schulgrundstück vorgesehen.
Ein weiteres Ziel ist die Sanierung des Schulhauptgebäudes aus dem Jahr 1962. In diesem Zuge sind Umstrukturierungen mit neuen Raumnutzungen, Raumgrößen, einer energetischen Sanierung und einer weitgehenden Erneuerung der Haustechnik geplant. Hierbei sind wie auch im Erweiterungsbau die Vorgaben der LHH an inklusive Beschulung umzusetzen.

Im bereits 2009/10 sanierten Kassenraumtrakt sollen einzelne Raumnutzungen und Raumzuschnitte verändert werden.

Städtebaulich nimmt der neue Baukörper der Humboldtschule an der Ricklingerstraße eine Schlüsselposition ein, indem er eine klare Grenze zwischen dem öffentlichen Straßenraum und dem geschützten Schulareal vollzieht.

Der Solitär bildet eine klare Adresse nach außen und schließt an die bestehenden Strukturen an, so wird eine verbindende interne Erschließung aller Gebäudeteile ermöglicht. Das neu entstehende freundliche und helle Fassadenbild im Bereich des Neu- und Altbaues, lässt die einzelnen Schulbauten zu einem gemeinsames Ensemble zusammenwachsen.

In den Innenräumen sind zurückhaltende, ruhige und natürliche Farbtöne vorgesehen, so bleibt mit Ausnahme einiger mobiler Farbakzente den Schülern ausreichend Gestaltungsspielraum erhalten.

Highlights sind ein Veranstaltungssaal, mit ansteigender Bestuhlung und Bühne, der auch für Konzerte genutzt werden kann, eine große Dreifeldsporthalle sowie ein Trainingsraum mit einem Ruderbecken.

Abriss, Neubau, Sanierung inkl. brandschutztechnischer Ertüchtigung des Bestandes, sowie vollständige Neugestaltung des Schulhofes und der Sportanlagen werden bei laufendem Betrieb realisiert.



Die Baumaßnahmen im Gesamtüberblick auf Lageplan – Gymnasium Humboldtschule, Hannover

Ort

Hannover

Bauherr

Landeshauptstadt Hannover

Neubau Grundschulverbund Bonhoeffer-Heinrich, Paderborn

Aus Zwei wird Eins:

Nach der organisatorischen Zusammenlegung der beiden Grundschulen Bonhoeffer (Baujahr 1970) und Heinrich (Baujahr 1965) zum Grundschulverbund, war das Ziel, die Voraussetzungen für die künftige Fünfzügigkeit des Schulverbundes, für eine Weiterentwicklung der Ganztagsbetreuung und eine barrierefreie Schule zu schaffen.

Da die bestehende Bausubstanz nicht dem heutigen Stand der Technik entsprach, mussten größere bauliche Eingriffe erfolgen. Die bestehenden Innenhöfe wurden überbaut. In den geschaffenen Zwischenräumen wurden neue Baukörper errichtet, zu denen unter anderem eine großzügige Halle und das Haupttreppenhaus gehören.

Die aus sechs unterschiedlichen Fassadensystemen bestehenden Bestandsschulen wurden mit einer neuen Haut aus Klinker zu einer Einheit zusammengebunden.

Durch die Baumaßnahmen wird nicht nur eine bessere Orientierung im Gebäude ermöglicht, auch die Funktionsabläufe innerhalb der Schule sind besser sichtbar. Dreh- und Angelpunkt des Gebäudes ist das neue Eingangsportal, das die ursprünglichen sechs Eingänge der beiden Gebäude zusammenführt.

Die großen Raumtiefen wurden genutzt, um Klassen -und Differenzierungsräume nicht nebeneinander sondern hintereinander anzuordnen. Oberlichtbänder und Lufträume beleben durch spannende Licht und Schattenspiele nicht nur die Flure, sondern versorgen auch die innenliegenden Differenzierungsräume mit ausreichend Tageslicht.

Die reine Neubaufläche beträgt rund 2200 Quadratmeter. Darüber hinaus wurde die gesamte Haustechnik erneuert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ort

Paderborn

Bauherr

Stadt Paderborn

Fertigstellung

2020

Fotos

LT Architektur Fotografie Laura Thiesbrummel